In Deutschland leben ca. drei Millionen Kinder mit mindestens einem suchtbelasteten Elternteil. Langfristige Suchtprävention beginnt deshalb im Kindesalter. Ziel muss es sein, die Lebenssituation der Kinder suchtkranker Eltern vor Ort nachhaltig zu verbessern und damit ihre Chancen zu erhöhen, gesund aufzuwachsen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
FitKids ist ein Organisationsentwicklungsprogramm für die praktische Arbeit von Drogen-/Suchtberatungsstellen zur Kooperation mit der Jugend- und Gesundheitshilfe. Nach einer umfangreichen Weiterbildung erhält das Team der AWO-Suchtberatung jetzt das FitKids-Siegel. Die Beratungsstelle hat sich intensiv mit der Arbeit mit Kindern aus suchtbelasteten Familien beschäftigt.
„Die Lebenssituationen sind für die Kinder in Suchtfamilien mindestens latent lebensgefährdend“ erklärt Carina Hegenscheid von der Suchtberatungsstelle der AWO Hagen. Kinder Suchtkranker leben im Verborgenen, spezialisierte Hilfen sind für die Kinder oft nicht vorhanden. Mit dem Programm FitKids werden insbesondere Mitarbeiter/-innen der Sucht-und Drogenhilfe qualifiziert, um die Lebenssituationen in diesen Familiensystemen zu beurteilen. „Die Kinder unserer Klienten/-innen sind darauf angewiesen, dass sie von uns wahrgenommen werden“ erklärt die Suchtberaterin. Suchtkranke Eltern wollen gute Eltern sein – wir ermöglichen den Zugang zu Hilfsangeboten, bevor Not entsteht.