Scharfe Kritik anlässlich des Weltkindertags

20.09.2022

AWO fordert Bildungsoffensive und Armutsprävention.

Anlässlich des Weltkindertages übt der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt scharfe Kritik am gesellschaftlichen und politischen Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Der Verband fordert mehr politische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und nachhaltige Investitionen in Armutsprävention, Teilhabe und Bildung. Anderenfalls werde die Zukunft ganzer Generationen auf’s Spiel gesetzt. Dazu erklärt AWO-Präsident Michael Groß:

„Wir haben von Kindern und Jugendliche in den letzten Jahren außerordentliche Anpassungsleistungen abverlangt. Die Belastungen (vulnerabler) Kinder und ihrer Familien sind zusätzlich zur Pandemie durch Krieg, Inflation und spürbare Klimakrisenfolgen noch verstärkt worden. Wir sind dabei, die Zukunft dieser Generationen zu verspielen, und nehmen in Kauf, dass sich Bildungs- und Chancengräben weiter vertiefen. Seit Jahrzehnten wissen wir, wie wichtig die Weichenstellungen in Kindheit und Jugend für ein erfolgreiches und glückliches Leben sind. Trotzdem ist jedes fünfte Kind von Armut bedroht; durch die Pandemie hat sich die Gesamtsituation weiter verschärft. Fast 3 Millionen Kinder leben hierzulande in Armut. Schulen sind marode, wichtige Förder-, Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote werden gestrichen, die Digitalisierung wurde verschlafen und für Schulen und Betreuungseinrichtungen gibt es nach wie vor keine flächendeckenden Maßnahmen, um Kinder, ihre Familien und die in den Angeboten Beschäftigten besser vor der nächsten Corona-Welle und deren Langzeitfolgen zu schützen. Einrichtungen und Dienste der Kinder- und Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe kämpfen mit dem Fachkräftemangel und unzureichender Finanzierung. Bundesweit fehlen bis zu 40.000 Lehrkräfte. Es braucht jetzt eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung, um diesen unerträglichen Missstand zu beenden.“

Die AWO fordert daher einen grundlegenden Kurswechsel. Groß: „Der sichere Zugang zu Bildungs- und Teilhabeangeboten muss gewährleistet sein – und zwar für alle Kinder.

Ein besonderer Blick muss auf armutsbelastete Kinder, Kinder mit Behinderungen, Kinder mit chronischen Erkrankungen und deren Familien sowie auf geflüchtete Kinder und Jugendliche und ihre Familien gelegt werden. Gute Bildung in Kindertageseinrichtungen und Schulen braucht auch hinsichtlich gleichwertiger Lebensverhältnisse verbindliche Qualitätsstandards, genügend ausreichend personelle und finanzielle Ressourcen und eine gute Ausstattung, damit Bildung nicht vom Wohnort abhängt. Kinder und Jugendliche sind Expert*innen in eigener Sache. Sie sind an den Debatten zu Schließungen, (Wieder-)Öffnungen von Bildungs-, Betreuungs- und Jugendeinrichtungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene zu beteiligen. Die Prozesse sind inklusiv und barrierefrei zu gestalten. Ressourcen sind dafür bereit zu stellen.

Politisches Handeln ist auf die Behebung der Probleme in der Gegenwart gerichtet. Aber gute Politik ist daran erkennbar, dass sie die Zukunft im Blick hat. Der Fokus muss darauf gerichtet sein, Kindern eine gerechte, friedliche, gesunde und nachhaltige Welt zu schaffen.“

Weitere Nachrichten

Meldung vom 10.03.2024
Initiative von Mehr Zeit für Kinder e.V. stattet AWO Kita Königskinder mit Spielwaren aus Die AWO Kita Königskinder zählt zu den Gewinnern der „KiTa-Spielothek“ und erhält damit ein umfangreiches Spielwarenpaket mit wissenschaftlich geprüften Produkten. Das Besondere an der „KiTa-Spielothek“: Die Produkte sollen auch an die Familien der Kinder zum gemeinsamen Spielen zu Hause ausgeliehen werden.weiterlesen
Meldung vom 09.03.2024
Qigong, die Kombination von Bewegungsübungen und Meditation aus der chinesischen Tradition, kann grundsätzlich mit jedem Alter und Fitnesslevel ausgeübt werden. Durch die langsamen, fließenden Bewegungen entsteht innere Ruhe, bei gleichzeitiger Schulung von Achtsamkeit und Körperwahrnehmung. Der Körper wird beweglicher, die Muskulatur gelockert.weiterlesen
Meldung vom 07.03.2024
Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März fordert der AWO-Bundesverband ein Bundesgesetz mit dem Recht auf Schutz und Beratung bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt. weiterlesen
Meldung vom 01.03.2024
„Menschenrechte für alle“ – unter diesem Motto finden die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus von Montag, 4. März, bis Sonntag, 24. März, statt. Die AWO ist eine der zahlreichen Kooperationspartner*innen des vielseitigen Programms, das von den Kommunalen Integrationszentren (KI) in Hagen und im Märkischen Kreis erarbeitet wurde.weiterlesen
Meldung vom 29.02.2024
Anlässlich des Equal-Care-Day am 29. Februar betont der Arbeiterwohlfahrt-Bundesverband, dass Care-Arbeiten in den Fokus einer zukunftsfähigen Gesellschaft gehören. Dazu erklärt AWO-Präsidentin Kathrin Sonnenholzner: „Nach wie vor werden Care-Arbeit und Sorgeverantwortung vor allem Frauen zugewiesen; mit der Folge, dass ihre Teilhabechancen in unserer erwerbs- und wachstumsfixierten Gesellschaft bedeutend schlechter sind als die von Menschen, die keinerlei Care-Arbeit übernehmen bzw. sie an andere delegieren.weiterlesen
Meldung vom 26.02.2024
Aus Anlass des internationalen Frauentags 2024 organisiert die Beratungsstelle für Schwangerschaftsprobleme und Familienplanung der AWO (Dödterstr. 1, 58095 Hagen) zwei Informationsveranstaltungen: Unter dem Motto “Verhütung: Noch Fragen?“ geht es am Donnerstag, 14. März 2024 von 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr rund um das Thema, um Kosten und Finanzierung, und aktuelle Verhütungsmittel werden vorgestellt. Die Schwangerenberatungsstellen der AWO, von donum vitae Hagen e.V.weiterlesen
Meldung vom 20.02.2024
Der aktuelle Newsletter des "Teams Migration" gibt Hinweise auf zukünftige Veranstaltungen, die im Rahmen der AWO-Migrationsdienste in Hagen organisiert werden – oder aktiv von den Migrationsdiensten als Kooperationspartnerin unterstützt werden. https://www.awo-ha-mk.de/sites/default/files/7/dokumente/Newsletter_AWO-Migration_Nr.%201_24.pdf weiterlesen
Meldung vom 19.02.2024
Zum 8. März, dem Internationalen Frauentag, startet die Lüdenscheider „Aktionsgruppe 8. März“ die diesjährigen Aktionen wieder mit einer Demo in Lüdenscheid. Treffpunkt am 8. März ist der Bahnhof Lüdenscheid um 17 Uhr, der Beginn des Demonstrationszugs ist um 17.30 Uhr geplant. Schwerpunkte der Kampagne sind die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder, die Schaffung von Schutzräumen und der Protest gegen Sozialabbau. Kontakt: 8maerzluedenscheid@web.de weiterlesen
Meldung vom 09.02.2024
Die erste von zwei Karnevalsfeiern im Helmut-Turck-Zentrum war ein riesiger Erfolg. Der Veranstaltungssaal im Helmut-Turck-Zentrum war bis zum letzten Platz gefüllt. Die Bewohner*innen und Besucher*innen hatten einen Riesenspaß. In bunter Atmosphäre hatten die Bewohner*innen vor allem mit den Mitarbeitenden viel Freude, da diese sich mal klein mal groß kostümiert hatten und fleißig mitschunkelten. Das Rahmenprogramm wurde unterstützt durch das Tonstudio Schülken. Somit war eine professionelle Begleitung des gesamten Nachmittages gesichert.weiterlesen
Meldung vom 06.02.2024
Schon zum fünften Mal wird die inklusive Kunstaustellung „Vielsichtig“ mit Beiträgen von Künstler*innen mit und ohne Behinderung präsentiert. Die Vernissage ist am Mi., 6. März um 11 Uhr im Alten Stadtbad Haspe, Berliner Straße 115. Bis zum 10. April können Interessierte die Ausstellung täglich zwischen 10 und 17 Uhr besuchen.weiterlesen